Montag, 30. November 2015

Der Berg ruft...

Wieder einmal dürfen wir euch über unsere Erlebnisse der letzten zwei Tage informieren. Da uns das Wetterglück momentan verfolgt, haben wir bei traumhaften Witterungsverhältnissen eine Busreise von Queenstown in den Milford Sound gemacht. Die Fjordlandschaft war leicht angezuckert und überall flossen kleine Wasserfälle von den Berghängen herunter. Zudem war es strahlend blau und richtig warm. Während der Busfahrt wurden wir von unserem Chaffeur, der von sich behauptete er sei im Film Herr der Ringe das Double von Boromir gewesen, mit teilweise unnützem, teils jedoch auch sehr interessantem Wissen über Neuseeland beglückt.

Am Weg zum Milford Sound.
Reflexionen.
Milford Sound, extremer Wind - die Frisur hält.
Gequältes Lächeln?
Regenbogen im Milford Sound.
Der Fjord in seiner vollen Pracht.
Zum Abschluss noch ein kleiner Wasserfall.
Leider waren wir nicht alleine unterwegs. Mit uns reisten 48 weitere (schau)lustige Touristen, vorwiegend asiatischer Abstammung. Zudem war unser französischer Buschauffeur und Reiseleiter "Eric" ein naher Verwandter von Niki Lauda, zumindest seinem Fahrstil zu folge. Die Fahrweise erweckte bei einem Gruppenmitglied schlechte Kindheitserinnerungen, sodass die Fahrt für den/die mehr zur Tortour als zum Genuss wurde. Wir fuhren lediglich 4 h hin und 4 h retour. Für die restlichen drei Gruppenmitglieder hat sich die Fahrt total ausgezahlt. Die 90 minütige Bootstour durch den Fjord war einfach nur atemberaubend. Leider haben wir keine Delfine, Wale oder andere ständige Bewohner der Fjorde zu Gesicht bekommen, abgesehen von ein paar Robben. Da unser Chauffeur einen sehr strikten Zeitplan hatte, ging es sofort wieder in Windeseile zurück nach Queenstown, wo 3 der 4 Gruppenmitglieder den Abend entspannt bei Nudeln und Lagerfeuergesängen ausklingen ließen.

Blick durchs Fenster auf den Mount Cook.
Highway to Mt. Cook.
Gletscherwanderung am Tasman Gletscher.
Chillen mit Blick auf monströse Gletscher-bewachsene Berge.
Finde den nackten Mann.

Durch die "Stadt" (200 Einwohner) schlendern mit Dani und Jen.
Neuer Tag, neues Glück. Mount Cook stand auf dem Programm. Von Queenstown ging es, aufgrund zahlreicher Zwischenstopps, innerhalb von 4 Stunden zum höchsten Berg Neuseelands. Dort angekommen absolvierten wir zwei kurze Wanderwege, die bei 20 Grad (auch direkt am Gletscher) in kurzen Hosen und kurzen Leibchen zu bewältigen waren. Anders sahen das die, uns auf Schritt und Tritt begleitenden, asiatischen Reisegruppen, deren Teilnehmer ihre Kleidung offenbar nicht nach Temperatur sondern Umgebung auswählen (Berg=kalt) und unter ihrer Wanderkluft wohl im Schweiße gebadet haben.
Nach den Wanderausflügen haben wir uns mit zwei Einheimischen (Jen und Daniel) im "old mountaineering Cafe, mit Blick auf den Mount Cook, zu einem Getränk verabredet. Da Daniel (gebürtiger Oberösterreicher/Windischgarsten) und Jen (gebürtige Neuseeländerin jedoch ohne eigenem Schaf, 9 Jahre in Österreich gelebt) beide vor 8 Monaten nach Neuseeland ausgewandert sind, konnten sie uns zahlreiche Insiderinformationen über Mt Cook, sowie Neuseeland im Allgemeinen geben.

Wir sind soeben drauf gekommen, dass unser Ende, also das Ende unserer Neuseeland-Reise naht. Aber, nach Neuseeland ist ja immer noch vor Sydney (Australien). Wir halten euch auf dem Laufenden. Gute Nacht.

Sonnenuntergang.

Samstag, 28. November 2015

Schnappschüsse

Uns geht es, wie ihr den Fotos unten entnehmen könnt, sehr gut hier auf der Südinsel. Befinden uns momentan in Queenstown. Morgen geht es dann mit einem Bus zum Milford Sound, Näheres posten wir in den nächsten Tagen. Cheers.

Unsere Damen bei den Pancake Rocks.

Blowholes bei den Pancake Rocks samt Regenbogen.

Die Kraft des Meeres abgebildet.

Die Pancake Rocks sind standhaft.

Andi am Hokitika Gorge alias Sand-Fly-River.

Blick auf den Franz Josef Gletscher - liegt auf 300 m ü.M..

Aussicht am Abend bevor uns das Unwetter eine schlaflose Nacht bereitete.

Lake Wanaka: Andi probiert sich als "Superman".

Campiere niemals im November auf 1100 m ohne Standheizung!!
Die Aussicht ist jedoch einfach traumhaft.

Queenstown: Blick auf die Remarkables am Lake Wakatipu.

Unser erstes Rugby-Spiel live erlebt - ein Spektakel.

Mittwoch, 25. November 2015

Pool, Drugs and Alcohol...

Schnappschuss während der Campervan-Fahrt.
Die letzten zwei Tage waren wieder geprägt von sehr langen Campervan-Fahrten sowie atemberaubenden Erlebnissen. Da wir stets versuchen dem schlechten Wetter auszuweichen, haben wir eine etwas längere aber lohnenswerte Autofahrt auf uns genommen. Genaues Ziel war das Oparara-Valley, ein absoluter Geheimtipp laut Reiseführer. Da in dieses Tal nur eine Straße reinführt und darin endet haben wir noch in der 100 km davor liegenden Kleinstadt Westport unsere Dieseltanks zu horrenden Preisen aufgefüllt.

Das Leben ist so schön.
Auf der halben Strecke ins Oparar-Valley haben wir uns einen kleinen Campingplatz direkt am Meer gesucht. Nach dem Abendessen ging es noch für einen Absacker in das Dorfpub. Dort trafen wir sämtliche Einwohner des Dorfes, sowie 4 Touristen. Es waren somit 12 Personen anwesend – mit uns, das Lokal war gesteckt voll. Der Pool Tisch in der Mitte animierte Lothar und Andi dazu ein Billard Duell auszufechten. Die Talente der beiden blieben den Barbesuchern nicht verborgen. Schnell entbrannte ein heißer Fight am Tisch, der von den Gästen lautstark kommentiert wurde. Nachdem man uns eine Einführung in die West-Coast-Regeln gegeben hatte, entschied Andi das Duell knapp für sich und wurde unter tobendem Applaus gefeiert.

Pool Billard auf höchstem Nivea. 
Falsch: Andi ist nicht geschrumpft - die Bierflaschen hier sind größer.
Ein etwa 40 jähriger Dorfbewohner namens Harry the Builder, zeigte sich besonders gastfreundlich indem er uns, ohne Anfrage und klangheimlich einen Joint auf den Tisch legte. Wir wussten nicht was zu tun war. Wir waren auf viele Situationen eingestellt und vorbereitet, aber dies übertraf einfach alles Vorstellbare. Nachdem der Rat der Reisenden über die weitere Vorgehensweise getagt hatte (zur Auswahl standen: 1. Polizei rufen, 2. Davon laufen, 3. Den Joint zurückgeben, 4. Evtl vl unter Umständen, wenn es wirklich nicht anders geht, den Jolly zu rauchen…). Eigentlich einstimmig entschlossen wir uns dazu, Harry sein Ding wieder zurückzugeben und hofften darauf, dass er nicht aggressiv reagiert (der Mann war bereits sternhagelvoll und sichtlich „high“). Gesagt – getan, unauffällig haben wir Harry sein Offert wieder retourniert. Dieser nahm das fröhlich zur Kenntnis und hat gemeint, dass er uns gehöre und wir ihn auch verkaufen könnten. Wir beendeten unsere Pub-Runde uns zogen uns in unsere Schlafgemächer zurück.

Corpus Delicti.
Am nächsten Morgen ging es weiter in Richtung Oparar-Valley. Nach weiteren gefühlten 100 km standen wir bereits 16 km vor dem Tal. Als wir vom Nebenhighway auf die Bergstraße abbogen entdeckten wir ein Schild, auf dem stand, dass man mit Campervans auf keinen Fall hochfahren dürfe. Die Stimmung war am Tiefpunkt – wir haben einen 2 Tagesreise auf uns genommen um in das Tal reinzufahren, nur leider durften wir jetzt nicht weiter. Verdammt. In Momenten wie diesen ist es ratsam, kurz in sich zu gehen und nachzudenken. Nach einem Brainstorming am Strand ergaben sich für uns zwei Alternativen: 1. Wir fahren in das nächste Pub, wo ein Milliardär auf uns aufmerksam wird und uns mit seinem Hubschrauber transportiert 2. Wir fahren in das nächste Pub und trinken einen Kaffee… Gesagt getan. Der Milliardär wurde leider nicht gefunden. Allerdings meinte die Dame im Kaffeehaus (auf gut Deutsch übersetzt): Scheißts eich bitte amoi net au, weshalb wir nach einer Tasse Kaffee den beschwerlichen Weg auf uns nahmen und über 14 Kilometer Schotterweg doch noch ans Ziel kamen. Gott sei Dank sind wir dort hingefahren. Die Fotos sprechen für sich. Unberührte Natur so wie keiner aus der Reisegruppe es jemals zuvor gesehen hatte. Seien es Höhlen mit großen Spinnen oder ein bernsteinfarbener Fluss, der jegliche Bäche im Mühlviertel so was von in den Schatten stellt. Einfach nur atemberaubend.

Caving. Auf der Suche nach der Riesen-Spinne.
Gefunden. Handtellergroße Spinne.
Höhle mitten im Urwald.
Gigantisch. Der Fluss hat sich durch den Felsen gearbeitet.
Nach dem Erlebnis im Oparar-Valley machten wir uns wieder auf den Weg in Richtung Süden zu den Pancake-Rocks und den Blowing-Holes. Beides werden wir uns morgen am Vormittag ansehen. Jetzt wird am Strand geil gekocht, damit wir morgen fit für die weiteren Abenteuer sind. Good N8 my friends.
Am Weg zum Nachtquartier.

Sonntag, 22. November 2015

Partnertausch

Best friends 4 life.
Den gestrigen Abend verbrachten wir in einer munteren Runde mit drei deutschen Reisenden, allesamt geknechtet von der gelben Giebelkreuz-Mafia, am Campingplatz. Die Germanen waren so freundlich und stellten uns Bier zur Verfügung. Im Gegenzug unterhielten wir uns mit ihnen in gebrochenem Hochdeutsch. Nebenbei sind diese germanischen Kollegen äußerst große Herr der Ringe- und Harry Potter-Freaks. Andi P. und Jasmin K. fühlten sich das erste Mal auf dieser Reise so richtig wohl in der geselligen Runde voller Frodos, Dumbledores und Potters (natürlich auch mit humpenweisem Butterbier). Ein deutscher Reisender hat sogar den originalen Ring vom Herrn der Ringe um den Hals getragen. Nachdem alle drei Herr der Ringe-Filme ausführlichst analysiert und diskutiert wurden, wurden noch einige Bierchen gekippt, bis wir allesamt todmüde ins Bettchen fielen.
Die Ruhe vor dem Sturm.

Der Montagmorgen, also quasi der Beginn der Arbeitswoche, brachte weniger Wind als am Vortag, weshalb sich der Kajakverleih dazu entschloss das Meer für uns 4 frei zu geben. Diese Gelegenheit wollten wir nutzen um mit zwei Seekajaks die Strände entlang zu paddeln bis hin zu einem großteils einsamen (lediglich zwei Wiener verirrten sich dort hin) Strand, vor dem der split-apple rock, der majestätisch aus dem Meer ragte. Nachdem uns jedoch die nette Dame am Verleih gesagt hatte, dass es heute sehr sehr windig ist, und es durchaus vorkommen kann, dass man mit den Kajaks kentert, entschlossen wir uns einen Partnertausch durchzuführen. Im Kajak 1 befanden sich Andi P. und Chrisi L., die beide bereits eine große Paddelerfahrung mitbringen. Im Kajak 2 saßen Lotsi H. und Jasi K., die sich beide gemeinsam bereits seit geraumer Zeit intensivst auf diese Tour vorbereitet haben und bestens mit den widrigen windigen Verhältnissen zu Recht kamen.



Mary beim safty talk.

Kajak 1: Chrizly Bear und Andi P5a - 2 Paddel für ein Halleluja.
Nach einer ausgedehnten Rast am Strand ging es retour zum Ausgangspunkt der Tour. Dabei entwickelte sich ein Wettkampf, der Oxford-Cambridge in den Schatten stellte. Der Wettkampf kannte nur Sieger. Die nur marginal längere Fahrtdauer des zweiten Kajaks war einer Pinguinsichtung geschuldet. Die grandiose Kajakfahrt blieb auch der lokalen Tagespresse nicht verborgen, weshalb Andi kurzerhand zu einem Interview gebeten wurde. (Die Frage zur allgemeinen Sicherheit in Neuseeland war zwar off-topic, wurde jedoch trotzdem beantwortet. Das ganze Interview, sowie Fotos findet ihr unter: www.guardianmotueka.co.nz

Kajak 2: Jasminka K. und Lotsi Hi3bl - Zwei Asse trumpfen auf; Weit und breit keine Konkurrenz zu sehen.
Zur Belohnung gab es für alle eine warme Dusche, sowie Burger und Pizza im Strandlokal. Da bei allen Teilnehmern nach der Bepaddelung des Meeres akute Müdigkeit diagnostiziert wurde, änderten wir kurzfristig die Reiseroute und parkierten unsere Campervans am nahegelegenen Free-Camping-Ground. An diesem mit Alkoholverbot gekennzeichneten Campingplatz genießen wir ein paar Biere in der Abendsonne. Cheers.

Der furchtlose Andi vor dem split apple rock - majestätisch ästhetisch.

Samstag, 21. November 2015

I want to ride a bicycle...

Mountainbiking und Hiking. Die letzten zwei Tage waren geprägt von sehr viel Outdooraktivitäten. Nachdem wir wieder mal "wild" gecampt hatten, machten wir uns auf den Weg in Richtung Marlborough Sounds, einen Nationalpark der seines gleichen sucht. Große Buchten, schöner Urwald, einsame Strände.

The Beach. Ein annehmbarer Ausblick beim Mittagessen.
Unser Tagesziel war der Queen Charlotte Track, einer der neun Great Walks in Neuseeland. Da wir jedoch zu faul zum Gehen waren, haben wir uns fahrbare Untersätze organisiert. Nachdem uns die Dame des Bikeverleihs die im Reiseführer als advanced oder fortgeschrittene Tour als Einsteigertour empfohlen hatte, stand einem erlebnisreichen Fahrradausflug eigentlich nichts mehr im Wege. Keiner der Reisegruppe hatte an adäquate Radfahrausrüstung, im Speziellen an Radlerhosen gedacht. Dies sollte uns noch zum Verhängnis werden, aber mehr dazu später.

Die ersten Kilometer spulten wir ab wie seinerzeit Lance Armstrong und Jan Ulrich (wir passierten die Dopingkontrolle ohne nennenswerte Zwischenfälle). Windschattenfahren, Rad an Rad - riskante Überholmanöver in kurvigen Passagen, all das stellte keine wirkliche Probleme für unsere Reisegruppe dar. Nach ca 4 km wurde aus der sehr breiten Straße der berühmt berüchtigte Queen Charlotte Track, ein etwas breiterer Wanderweg gespickt mit Hindernissen, wie Steinen, Brücken, etc..

Advanced Mountainibiker par excellence.

Mr. Skinfit @ Lookout. Blick über den Marlborough Sound.
Labstation am Weg zum Lookout.
Die etwas anspruchsvolleren Umstände haben dazu geführt, dass sich eine 2er G
ruppe vom Hauptfeld absetzen konnte. Nichtsdestotrotz radelten wir allesamt den Wanderweg berghoch. Nach circa 6 km war die Spitzengruppe am höchsten Punkt und somit auch am Wendepunkt unserer Tour angelangt. Die Aussicht war wirklich sehr schön.

Nach der Schinderei stand jetzt das Downhillen am Programm. Den Wanderweg mit dem Mountainbike runterbolzen. Anfangs war es etwas ungewohnt, doch nach mehreren hundert Metern ist man eins mit dem Bike. Man muss stets fokusiert fahren, da überall die Gefahren lauerten. Ein überaus netter Kiwi, der bereits seit 3 Tagen mit dem Bike unterwegs war, stürzte auf der letzten (unseren) Downhill-Passage. Er zog sich Gott sei Dank keine gröberen Verletzungen zu. Die gesamte Reisegruppe erreichte wohlauf und etwas müde die Basis, wo unsere Campervans parkiert wurden.
Einzig und alleine das schmerzhafte Gefühl beim Hinsetzen störte diesen friedlichen Moment.  Wir können heute noch nicht ordentlich (schmerzfrei) sitzen, aber es hat sich gelohnt.

Den Abend haben wir an einem der schönsten Campingplätze in ganz Neuseeland verbracht. Durch das Camp floss ein Fluss, der sogar bei "The Hobbit" als Drehort herhalten musste - so schön ist es hier. Nachdem wir noch den schönen unberührten Fluss von schmutzigem Treibgut gesäubert hatten, ging es ab ins Bett.

Dinner am wahrscheinlich schönsten Campingplatz Neuseelands.
Am bzw.im Drehort von "The Hobbit" (Szene Fassflucht).
Neuer Tag - neues Glück. Die Sonne strahlt mit unserer Reisegruppen um die Wette. Heutiges Ziel ist der Abel Tasman National Park. Das geplante Seekajakfahren fiel leider wegen zu starkem Wind aus. Morgen versuchen wir es erneut.

Viel zu frühes Frühstück. Fängt der frühe Vogel wirklich den Wurm?

"Hello my friends".

Erster 5000er (mm) für Lothi.
Hochkonzentrierte Ultrahiker.
Als Alternative stand ein Wanderweg am Programm. Wir schafften zwar nicht die gesamten 51 Kilometer des Weges, dennoch hatten wir uns im Anschluss eine Tasse Cappuccino verdient. Heute Nacht wird wieder wild gecampt. Als Ablenkung vom böigen Wind haben wir uns einen Karton Bier besorgt. Gute Nacht!